Fusions-Onkogen: Wenn zwei Gene zusammenkommen, können sie das Wachstum von Tumoren verursachen

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Forscher, die das Tumorwachstum untersuchten, beobachteten einen Zusammenhang mit dem Auftreten von zwei separaten Genen, die zu einem Hybridgen verschmelzen. Wenn zwei unabhängige Gene zusammenkommen, können sie ein sogenanntes "Onkogen" bilden, das das Tumorwachstum vorantreiben oder die natürlichen Systeme des Körpers unterdrücken kann, die das Wachstum von Tumoren verhindern. Genfusionen treten bei mehr als 90 % der Lymphome, bei über der Hälfte der Leukämien und bei einem Drittel der Weichteiltumore auf.

Die Entdeckung und Kenntnis von Fusions-Onkogenen hat zu neuen Möglichkeiten der Diagnose einiger seltener Krebsarten geführt und ist in den Fokus der Untersuchungen von Therapien zur Verlangsamung des aggressiven Tumorwachstums gerückt. Zum Beispiel ist das NUT-Karzinom eine aggressive Krebsart, die häufig in der Körpermitte vorkommt, z. B. im Kopf-Hals- oder Brustbereich. Das NUT-Karzinom entsteht durch die Fusion zweier Gene, die speziell als BRD-NUT-Fusions-Onkogen bezeichnet werden. Tumore wachsen und breiten sich typischerweise schnell aus, und der Behandlungsansatz kann mehrere Strategien wie Operation, Chemotherapie, Bestrahlung und die Teilnahme an klinischen Studien umfassen.

Das NUT-Karzinom als seltene Krebsart ist unter Onkologen nicht sehr bekannt, so dass viele eine Untersuchung darauf nicht in Betracht ziehen. Jüngste Fortschritte bei der Laboruntersuchung der Tumorzusammensetzung bedeuten, dass das NUT-Karzinom in Zukunft Teil der routinemäßigen Tumoruntersuchung werden könnte.

Ein besseres Verständnis des Fusions-Onkogens hat zur Erforschung neuer Arten von Therapien geführt, und klinische Studien für aggressive Krebsarten wie das NUT-Karzinom sind im Gange.

Quellen:

1. Latysheva NS, and Madan Babu M. Nucleic Acids Research, 2016 1 doi: 10.1093/nar/gkw282

2. French C, Nature Reviews Cancer, AOP, online veröffentlicht am 23. Januar 2014; doi:10.1038/nrc3659

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